Knoten & Taue

Knotenkunde (Sonstige)

Wieso sonstige Knoten? Dies ist doch eine Seite rund um die Seemannschaft. Das stimmt natürlich, aber die Welt der Knoten ist eine feine. Daher werden hier noch weitere Knoten anderer Disziplinen dargestellt. Die stammen überwiegend aus der Welt des Bergsports. Damit der Klettergurt bei der Arbeit im Rigg auch wirklich hält 🙂

Die Knoten auf See und in den Bergen sind oftmals identisch, der Verwendungszweck natürlich anders, die Bezeichnungen häufig komplett unterschiedlich. Eine Bucht ist eine Schleife, ein Tampen ist ein Seil, ein Auge ist eine Schlaufe. Ein Knoten auf See wird geschlagen, während er in den Bergen geknüpft wird. 

Sackstich

Der Knoten, den jedes Kind als erstes lernt wird in Seglerwelt er als Überhandknoten in der Bergwelt als Kreuzschlag bezeichnet. Wird das Seil doppelt genommen, also zuvor großzügig eine Bucht / Schleife gelegt, entsteht ein Sackstick. Eine Sicherung am Klettergurt ist hiermit möglich. Dieser Knoten kann gelegt oder gesteckt werden.

Werden zwei Seile gegenläufig über einen Überhandknoten / Kreuzschlag verbunden, entsteht eine haltbare Verbindung zweier Seile. Der Sackstich wird, sobald man Bandschlingen statt Seil benutzt auch Bandschlingenknoten bezeichnet.

Doppelter Achtknoten

In der Welt des Kletterns wird dieser Knoten gerne verwendet um z.B die Sicherungsleine am Klettergurt zu befestigen. Es wird unterschieden in Achtknoten geschlagen und gesteckt.

Geschlagen: Es wird eine großzügig bemessene Bucht genommen und ein Achtknoten geknotet.

Gesteckt: Zunächst wird ein „einfacher“ Achtknoten geknotet. Dabei ist darauf zu achten, dass genug Seil am losen Part übrig bleibt. Dieser wird nun z. B. durch den Klettergurt geführt. Die lose Part wird nun exakt am bereits bestehenden Achtknoten zurückgeführt. Daher wird er manchmal auch als zurückgeschorener Achtknoten bezeichnet. 

Mastwurf

Sieht nicht nur aus wie ein Webleinenstek, ist auch einer. Sein Vorteil liegt darin, dass er nachgesteckt werden kann (also eine Part verlängert werden kann), ohne die Sicherung aufzugeben. Kann benutzt werden um eine Person vor und hinter sich zu sichern.

Halbmastwurf

Ist kein Knoten, aber trotzdem faszinierend. Mit diesem Knoten ist es mühelos möglich, eine Person zu sichern. Im Fall eines Falles ist bei diesem Sicherungsschlag (Halbmastwurfsicherung – HMS) durch eine exzellente Kräfteverteilung zum Beispiel in der Kletterhalle mühelos zu halten.

Ankerstich

Richtig, auch dieser Knoten steht schon unter den maritimen Knoten als Ringstek. Die Welt der Berge benutzt ihn zum Sichern von Gegenständen.

Spierenstich

Zwei Seilenden werden so verbunden, dass an den Enden ein Überhandknoten gemacht wird, wobei das jeweils andere Seil durch diesen Knoten läuft. Soll gut halten, ist aber nahezu aussichtslos, diese Verbindung nach Last wieder zu öffnen.

Prusik-Knoten

Mit dem Prusik-Knoten können allgemein Sicherungen, Laufsicherungen am Klettersteig und in Verbindung mit dem Gardaknoten / Gardaschlinge sogar Flaschenzüge realisiert werden.

Rücklaufsperre – Gardaknoten

Auf See hat man vieles dabei – ggf. sogar einen Flaschenzug. In den Bergen wird es schwieriger. Daher hat mich die Gardaschlinge total fasziniert. Mit Hilfe zweier gleicher Karabiner kann eine Rücklaufsperre erstellt werden.

Zur besseren Realisierung wurden alle Abbildungen mit Reepschnüren geknotet. Diese sind für die dargestellten Verwendungszwecke NICHT geeignet.